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Die phallische Phase ist die zweite Phase der [[Psychosexuelle Entwicklung (Freud)|psychosexuellen Entwicklung]] nach Freud und wird im Alter von etwa 4-5 Jahren durchlaufen. Als erogene Zone dienen hier die Genitalien; Lusterfahrungen werden durch das Herzeigen der eigenen Geschlechtsteile sowie das Betrachten der Geschlechtsteile Anderer und das Herumspielen mit ihnen gewonnen. Daher ist es wichtig, diese "Doktorspiele" nicht zu bestrafen oder als Sünde zu bewerten, da ansonsten die weitere Entwicklung auf die nächsten Stufen gefährdet werden kann; stattdessen sollte eine an die Realität angepasste Befriedigung dieser Triebwünsche erlaubt werden.
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Die phallische Phase ist die dritte Phase der [[Psychosexuelle Entwicklung (Freud)|psychosexuellen Entwicklung]] nach Freud und wird im Alter von etwa 4-5 Jahren durchlaufen. Als erogene Zone dienen hier die Genitalien; Lusterfahrungen werden durch das Herzeigen der eigenen Geschlechtsteile sowie das Betrachten der Geschlechtsteile Anderer und das Herumspielen mit ihnen gewonnen. Daher ist es wichtig, diese "Doktorspiele" nicht zu bestrafen oder als Sünde zu bewerten, da ansonsten die weitere Entwicklung auf die nächsten Stufen gefährdet werden kann; stattdessen sollte eine an die Realität angepasste Befriedigung dieser Triebwünsche erlaubt werden.
   
 
Durch die Auseinandersetzung mit den eigenen und fremden Genitalien ergeben sich verschiedene geschlechtsspeziefische Konflikte. So kann es bei Jungen, wenn sie sehen, dass Mädchen keine sichtbaren Geschlechtsteile haben, zu einer sog. '''Kastrationsangst '''kommen, bei der sich der Junge davor fürchtet, dass ihm sein eigenes Geschlechtsteil abhanden kommen könnte. Wenn das Mädchen wiederum erkennt, dass es im Gegensatz zum Jungen keinen Penis hat, kann es zum sog. '''Penisneid''' kommen, wobei das Mädchen aufgrund seiner fehlenden sichtbaren Geschlechtsorgane Gefühle der Enttäuschung, Unzulänglichkeit und Minderwertigkeit gegenüber den Jungen entwickeln kann.
 
Durch die Auseinandersetzung mit den eigenen und fremden Genitalien ergeben sich verschiedene geschlechtsspeziefische Konflikte. So kann es bei Jungen, wenn sie sehen, dass Mädchen keine sichtbaren Geschlechtsteile haben, zu einer sog. '''Kastrationsangst '''kommen, bei der sich der Junge davor fürchtet, dass ihm sein eigenes Geschlechtsteil abhanden kommen könnte. Wenn das Mädchen wiederum erkennt, dass es im Gegensatz zum Jungen keinen Penis hat, kann es zum sog. '''Penisneid''' kommen, wobei das Mädchen aufgrund seiner fehlenden sichtbaren Geschlechtsorgane Gefühle der Enttäuschung, Unzulänglichkeit und Minderwertigkeit gegenüber den Jungen entwickeln kann.

Version vom 17. Dezember 2012, 19:09 Uhr

Die dritte Phase der psychosexuellen Entwicklung nach Sigmund Freud

Kurzbeschreibung

  • erogene Zone: Genitalien
  • Lustgewinnung durch das Herzeigen eigener Genitalien, Betrachten anderer und das Spielen an ihnen (Doktorspiele)
  • Kastrationsangst: Junge sieht, dass Mädchen kein sichtbares Geschlechtsteil hat; hat Angst, sein eigenes zu verlieren
  • Penisneid: Mädchen erkennt, dass es im Gegensatz zum Jungen keinen Penis hat => Gefühl von Unzulänglichkeit, Minderwertigkeit
  • Ödipus-Konflikt: Begehren des Gegengeschlechtlichen Elternteils, Hass- und Todeswünsche gegenüber dem Gleichgeschlechtlichen Elternteils
  • Lösung des Ödipus-Konflikts durch Identifikation mit Gleichgeschlechtlichen Elternteil => Erlernen und Bejahen eigener Geschlechterrolle
  • Nichtlösung des Ödipus-Konflikts führt zu Ödipus-Komplex: keine Lösung von dem geliebten Elternteil möglich, Nichtbejahung der eigenen Geschlechterrolle

Langbeschreibung

Die phallische Phase ist die dritte Phase der psychosexuellen Entwicklung nach Freud und wird im Alter von etwa 4-5 Jahren durchlaufen. Als erogene Zone dienen hier die Genitalien; Lusterfahrungen werden durch das Herzeigen der eigenen Geschlechtsteile sowie das Betrachten der Geschlechtsteile Anderer und das Herumspielen mit ihnen gewonnen. Daher ist es wichtig, diese "Doktorspiele" nicht zu bestrafen oder als Sünde zu bewerten, da ansonsten die weitere Entwicklung auf die nächsten Stufen gefährdet werden kann; stattdessen sollte eine an die Realität angepasste Befriedigung dieser Triebwünsche erlaubt werden.

Durch die Auseinandersetzung mit den eigenen und fremden Genitalien ergeben sich verschiedene geschlechtsspeziefische Konflikte. So kann es bei Jungen, wenn sie sehen, dass Mädchen keine sichtbaren Geschlechtsteile haben, zu einer sog. Kastrationsangst kommen, bei der sich der Junge davor fürchtet, dass ihm sein eigenes Geschlechtsteil abhanden kommen könnte. Wenn das Mädchen wiederum erkennt, dass es im Gegensatz zum Jungen keinen Penis hat, kann es zum sog. Penisneid kommen, wobei das Mädchen aufgrund seiner fehlenden sichtbaren Geschlechtsorgane Gefühle der Enttäuschung, Unzulänglichkeit und Minderwertigkeit gegenüber den Jungen entwickeln kann.

Ein weiteres bedeutendes Konfliktpotenzial der phallischen Phase liegt in dem Ödipus-Konflikt. Hierbei beginnt das Kind, das gegengeschlechtliche Elternteil zu begehren und das gleichgeschlechtliche Elternteil dabei als unerwünschten Konkurrenten anzusehen, was sich in Hass und Todeswünschen ihm gegenüber äußern kann. Dieser Konflikt wird i.d.R. dadurch gelöst, dass sich das Kind mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil identifiziert und dabei lernt, seine Geschlechterrolle anzunehmen und zu bejahen. Falls der Ödipus-Konflikt jedoch nicht gelöst werden kann, kann er sich zum Ödipus-Komplex entwickeln, der sich darin offenbaren kann, das sich der erwachsene Mensch nicht von seinem geliebten Elternteil lösen kann, die eigene Geschlechterrolle nicht angenommen bzw. sich mit dem anderen Geschlecht identifizert wird oder der Mensch zur Liebe unfähig oder impotent ist.

Referenzen

Buch

S. 76f

Heft

Zettel